Mitarbeitende von :pxtra Anni und Tom im Gespräch
Veröffentlicht: 18.09.25

Im Wettbewerb um Talente gewinnen strategisch eingesetzte Benefits zunehmend an Bedeutung. Im November 2024 führte Stepstone1 im Rahmen der Studie „Job & Gehalt“ eine umfassende Befragung unter rund 8.600 Berufstätigen in Deutschland durch – darunter etwa 1.600 Führungskräfte sowie mehr als 800 Recruiter:innen. Dabei kam raus: Fast jede:r Zweite (48 %) plant im neuen Jahr einen neuen Job zu suchen. Die Gründe sind vielfältig, doch im Kern geht es den meisten um mehr Gehalt (64 %), eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (42 %), sowie um Karrierechancen (40 %).

Diese Entwicklungen verdeutlichen: Wer im kommenden Jahr Fachkräfte halten und neue gewinnen möchte, muss sich mit den aktuellen Benefit-Trends 2026 auseinandersetzen. Denn gezielte Zusatzleistungen – von Weiterbildungsmöglichkeiten über Gesundheitsförderung bis hin zu finanziellen Benefits – wirken heute stärker denn je als Differenzierungsmerkmal im Arbeitgebermarkt. Unternehmen, die hier frühzeitig investieren, steigern nicht nur ihre Attraktivität, sondern sichern sich einen klaren Vorsprung bei der Fachkräftesicherung.

1. Mental Health als Auslöser für Mitarbeiter-Benefit Trends 2026

Die Stepstone-Studie1 zeigt: Neben dem Wunsch nach einem Jobwechsel stehen auch persönliche Entwicklungsziele ganz oben auf der Agenda der Beschäftigten. Stressabbau ist für jede zweite befragte Person ein zentrales Vorhaben, gefolgt vom Wunsch nach Weiterbildung und einer sinnstiftenden Tätigkeit im Job.

In einer Befragung unter XING-Mitgliedern gaben 70 % an, dass Arbeit für sie mehr sein sollte als nur ein Mittel zum Zweck.

In einer Befragung unter XING-Mitgliedern im November 20242 gaben 70 % an, dass Arbeit für sie mehr sein sollte als nur ein Mittel zum Zweck.

Sie wünschen sich vielmehr eine Tätigkeit, die ihnen persönlichen Sinn stiftet, das Gefühl vermittelt, einen wertvollen Beitrag zu leisten, und im Einklang mit ihren individuellen Werten und Überzeugungen steht.

Unternehmen, die auf Mitarbeiter-Benefits zur psychischen Gesundheit (z. B. Employee Assistance Programs, Achtsamkeitstrainings, Coaching-Angebote) setzen, positionieren sich nicht nur als verantwortungsbewusste Arbeitgebende, sondern erfüllen auch konkrete Erwartungen ihrer Mitarbeitenden.

Genauso wichtig sind Fortbildungsbudgets, Zugang zu E-Learning-Plattformen und Zeitkontingente für Weiterentwicklung – sie decken die steigende Nachfrage nach lebenslangem Lernen.

Diese Benefit-Trends unterstreichen die wachsende Bedeutung von Mental Health, persönlicher Entwicklung und Purpose-orientierter Arbeit – Aspekte, die sich direkt in moderne Benefit-Strategien übersetzen lassen.

Lachende Mitarbeiterin zeigt ein Handherz und sitzt vor einem Laptop
adobe.stock.de - Lune V A/peopleimages.com

Dass dieser Ansatz mehr als nur ein theoretisches Modell ist, zeigt eine XING-Befragung2 unter 111 HR-Verantwortlichen aus dem November 2024:

64 % sind überzeugt, dass das Konzept der holistischen Human Relations Unternehmen langfristig erfolgreicher macht.

2. Die richtige Mitarbeiter-Benefit Strategie für Unternehmen

Die Gestaltung eines modernen Benefit-Portfolios erfordert ein tiefes Verständnis dafür, welche Faktoren die Bedürfnisse und Präferenzen von Mitarbeitenden prägen. Die Vorstellung, mit einem standardisierten Angebot alle Beschäftigten gleichermaßen zu erreichen, ist überholt. Stattdessen sollten Unternehmen ihre Zusatzleistungen strategisch differenzieren – insbesondere entlang der Kriterien Branche, Alter und Lebensphase sowie geografische Lage3. Nur so lassen sich Benefits zielgerichtet und wirksam einsetzen.

Die Art der beruflichen Tätigkeit wirkt sich maßgeblich auf die Relevanz bestimmter Benefits aus. In wissensbasierten Berufen – etwa in der IT, im Finanzwesen oder in der Beratung – sind flexible Arbeitszeiten, Remote-Work-Unterstützung, Weiterbildungsangebote sowie Zugang zu digitalen Gesundheitsleistungen von zentraler Bedeutung. Diese Zielgruppen arbeiten oftmals ortsunabhängig und priorisieren mentale Entlastung, selbstbestimmtes Lernen und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

Demgegenüber sind in gewerblich-technischen Berufen (z. B. Industrie, Handwerk, Logistik) andere Bedürfnisse vorrangig: Essenzuschüsse, Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, leistungsbezogene Boni oder Subventionen für Mobilität wirken in diesen Kontexten besonders attraktiv. Studien, wie etwa der „Employee Benefits Report“ von Roland Berger (2024), zeigen deutlich, dass sich die Erwartungshaltungen an Benefits je nach Branche deutlich unterscheiden – und fordern Arbeitgeber auf, hier stärker zu differenzieren.4 Im Blogbeitrag “Mitarbeiterbindung in Blue Collar Jobs” wird dieses Thema ausführlich behandelt.

Mit dem wachsenden Anteil an Quereinsteigenden – bereits heute ist es jede:r Fünfte – steigen die Anforderungen an ein individualisiertes Onboarding.

Besonders für die Generation Z, von der 45 % einen Branchenwechsel in Betracht ziehen, gewinnen flexible, KI-gestützte Lernplattformen an Bedeutung.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Lebensphase der Mitarbeitenden. Jüngere Beschäftigte – insbesondere Angehörige der Generation Z – legen großen Wert auf Selbstverwirklichung, digitale Lernangebote, Work-Life-Integration sowie sinnstiftende Arbeit. Eine Befragung der IU Internationalen Hochschule (IU) unter 475 Studierenden der Generation Z (18 bis 26 Jahre) in 2023 offenbart klare Prioritäten für den Berufseinstieg: 82,1 Prozent der Befragten legen größten Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance.5 Für diese Zielgruppe gewinnen Benefits wie Workation, Mental Health Programme oder Zugang zu E-Learning-Plattformen an Relevanz.

Mitarbeitende in der Familiengründungsphase oder im „Mid-Career“-Segment hingegen priorisieren Familienfreundlichkeit, verlässliche Arbeitszeitmodelle und Karriereentwicklung. Angebote wie Kita-Zuschüsse, Elternzeitmodelle, Teilzeitlösungen oder interne Aufstiegsmöglichkeiten gewinnen hier an Bedeutung.

Ältere Mitarbeitende (Generation X und Babyboomer) orientieren sich stärker an langfristiger finanzieller Sicherheit, Gesundheitsvorsorge und Wertschätzung im Arbeitsumfeld. Deshalb wirken Benefits wie betriebliche Altersvorsorge oder Erholungsbeihilfe besonders anziehend.

2,1 % der jungen Berufseinsteiger:innen wollen vor allem eins: Work-Life-Balance

Gen Z & Joberwartungen

82,1 % der jungen Berufseinsteiger:innen wollen vor allem eins: Work-Life-Balance Nur 9,5 % priorisieren Karriere klar über ihr Privatleben.

Auch die geografische Lage eines Unternehmens spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. In urbanen Zentren konkurrieren Arbeitgebende verstärkt um junge, mobile und digitalaffine Talente. Hier haben sich Benefits wie Fahrrad-Leasing, ÖPNV-Zuschüsse oder Kulturflatrates etabliert. Flexibilität, kurze Wege und Mobilität stehen im Vordergrund.

In ländlicheren Regionen hingegen, wo der Zugang zu Infrastruktur eingeschränkter sein kann, sind andere Unterstützungsformen gefragt: Mobilitätszuschuss, Kinderbetreuung vor Ort oder Gesundheitsprogramme direkt am Arbeitsplatz bieten in diesem Umfeld einen deutlich höheren Mehrwert, wie die Studie “Die Fachkräftesituation im ländlichen Raum” (Tiedemann & Herzer, 2025) empfiehlt6.

2.4 Das richtige Mitarbeiter-Benefit Konzept

Alter & Lebensphase:

  • Jüngere Mitarbeitende (Gen Z, Berufseinsteigende) wünschen sich vor allem digitale Benefits, Flexibilität und persönliche Weiterentwicklung.
  • Mid-Career Professionals achten stärker auf Work-Life-Balance, Familienfreundlichkeit und Karriereoptionen.
  • Ältere Mitarbeitende (50+) legen größeren Wert auf Altersvorsorge, Gesundheitsprogramme und Wertschätzung.

Geografische Lage:

  • In urbanen Regionen dominieren Mobilitätsangebote (z. B. ÖPNV-Zuschuss, Jobrad) und flexible Arbeitszeitmodelle.
  • In ländlichen Gebieten sind Pendlerlösungen, Kita-Zuschüsse und lokale Gesundheitsleistungen besonders relevant.

Ein zukunftsorientiertes Benefit-Konzept berücksichtigt also sowohl demografische als auch strukturelle und regionale Unterschiede – idealerweise mithilfe digitaler Plattformen zur individualisierten Auswahl.

CEO und Founder von :pxtra lächelt in die Kamera
Mark Bosold, Geschäftsführer von :pxtra

„Ein attraktives Arbeitsumfeld besteht nicht nur aus attraktiven & individuellen Benefits – echte Investition in Kommunikation und Unternehmenskultur ist mindestens genauso wichtig.“

3. Wichtigste Erkenntnisse der Mitarbeiter-Benefit Studien

Die folgenden Erkenntnisse basieren auf der Studie „Was Unternehmen heute versprechen“ der Bertelsmann Stiftung (Juli 2025)7. Ausgewertet wurden rund 71 Millionen Online-Stellenanzeigen aus dem Jobmonitor, einem Analyse-Tool der Stiftung. Erstmals wurden dabei Benefits systematisch untersucht – auf Basis valider Daten ab 2019 und unter Ausschluss verzerrender Anzeigenarten wie Praktika oder Leiharbeit. Die Ergebnisse zeigen klar: Benefits sind längst zu einem strategischen Faktor im Wettbewerb um Fachkräfte geworden.

Top-Erkenntnisse aus der Studie

1. Benefit-Boom

  • Die durchschnittliche Anzahl an Benefits pro Stellenanzeige hat sich von 3,6 (2019) auf 9,6 (2024) fast verdreifacht.
  • Besonders gefragt: entgeltähnliche Leistungen wie bAV oder Sonderzahlungen
  • Die Benefit Trends 2026 deuten auf einen Anstieg der entgeltähnlichen Benefits

2. Flexibilität ist gefragt

  • Job-Flexibilität (z. B. Homeoffice, Gleitzeit) ist ein entscheidender Attraktivitätsfaktor, wird aber überwiegend in höheren Tätigkeitsniveaus angeboten.
  • Wer mit den Benefit Trends 2026 mithalten will, sollte diverse Entlastungen besonders in Engpassberufen (Pflege, Bausektor, Logistik) anbieten

3. Individualisierung ist Pflicht

  • Einheits-Benefits ohne Wahlmöglichkeiten sind für Mitarbeitende unattraktiv.
  • Gefragt sind maßgeschneiderte Angebote je nach Lebensphase, Tätigkeitsniveau und Arbeitsumfeld.
  • Die Benefit-Trends 2026 zeigen: Individuell wählbare Benefits und flexible Benefit-Budgets werden zum neuen Standard.

Infografiken

4. Top 5 Mitarbeiter-Benefits 2026

Basierend auf aktuellen Studien und Marktentwicklungen lassen sich folgende Top 5 Benefits für 2026 identifizieren:

1. Mentale Gesundheit & Wellbeing

Immer wichtiger – besonders für jüngere Generationen
→ z. B. Achtsamkeits-Apps, psychologische Beratung, Burnout-Prävention, Resilienztrainings

2. Flexible Arbeitsmodelle

Längst ein Must-have in modernen Stellenanzeigen
→ z. B. Homeoffice, Vertrauensarbeitszeit, 4-Tage-Woche, Workation

3. Weiterbildung & Karriereförderung

Ein echter Win-Win für Unternehmen und Mitarbeitende
→ z. B. Coaching-Budgets, digitale Lernplattformen, interne Entwicklungspfade

4. Finanzielle Zusatzleistungen

Klassisch, beliebt und vielseitig einsetzbar → z. B. Sachbezug, Inflationsausgleich, Mobilitätszuschüsse

5. Familienfreundliche Angebote

Noch unterrepräsentiert – aber mit großem Potenzial
→ z. B. Betreuungszuschuss, Elternzeitmodelle, Notfallbetreuung

Mitarbeitende Anni und Tom stehen im :pxtra Office und quatschen
Das beliebteste Benefit im :pxtra Team ist der Sachbezug.

Die Benefit Trends 2026 verdeutlichen einen grundlegenden Wandel in den Erwartungen von Beschäftigten an ihre Arbeitgeber:innen. Neben klassischen Zusatzleistungen gewinnen immaterielle Benefits wie Sinnstiftung, persönliche Werteorientierung und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zunehmend an Bedeutung.

Im Zuge dieser Entwicklungen wird deutlich, dass Unternehmen nicht nur mit finanziellen Anreizen überzeugen können. Vielmehr liegt der Fokus auf einem ganzheitlichen Benefit-Verständnis, das die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nimmt und Raum für persönliche Entfaltung schafft. Organisationen, die diese Anforderungen erkennen und in ihre HR-Strategie integrieren, stärken nachhaltig ihre Arbeitgeberattraktivität und verbessern ihre Position im Wettbewerb um qualifizierte Talente. Die Mitarbeiter Benefit Trends 2026 markieren damit keinen kurzfristigen Hype, sondern einen strategischen Wendepunkt in der Gestaltung zukunftsorientierter Arbeitswelten. Bist Du dabei?

Das :pxtra Sales-Team auf einer Messe - Eric, Steffi, Christian und Toni

Die volle Portion Benefits​

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Quellenangaben

  1. The Stepstone Group. (2024, 18. Dezember). StepStone Analyse: Das waren die Top Trends 2024 – und so starten Arbeitnehmende ins neue Jahr. Abgerufen am 24. Juni 2025 von Stepstone Analyse: Das waren die Top Trends 2024 – und so starten Arbeitnehmende ins neue Jahr

  2. XING. (2025). Future Work Report 2025: Die wichtigsten Trends zur Arbeitswelt der Zukunft. Abgerufen am 24. Juni 2025 von https://new-work.se/NWSE/Presse/2025/XING_future_work_report.pdf

  3. New Work SE. (2024, 15. Februar). XING: Die Millennials am Arbeitsmarkt. Abgerufen am 24. Juni 2025 von XING Millennials Report 2024 – Die Millennials am Arbeitsmarkt: Eine Generation zwischen Kindern und Karriere

  4. Roland Berger. (o. D.). Lost in the German employee benefits jungle: Key market trends 2025. Abgerufen am 24. Juni 2025 von Lost in the German employee benefits jungle? Key market trends 2025

  5. IU Internationale Hochschule (2023): Generation Balance: Welche Erwartungen hat die Gen Z an ihren ersten Job? Verfügbar unter: Generation Balance: IU-Befragung zeigt, welche Erwartung die Gen Z an ihren ersten Job hat

  6. Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln). (2025, 23. April). KOFA Kompakt 04-2025: Fachkräftereport Q1. Abgerufen am 24. Juni 2025 von Fachkräftereport März 2025: Fachkräftemangel kann Investitionsschwung bremsen

  7. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (Juli 2025): Was Unternehmen heute versprechen – Mit Benefits gegen den Fachkräftemangel.

  8. :pxtra GmbH, interne Auswertung der Benefit Nutzung (Stand: Juli 2025)