Wer eine Workation für sich in Betracht zieht, sollte einige Voraussetzungen beachten. Ist mein Job überhaupt dafür geeignet? Welche Kosten kommen auf mich zu? Wie läuft das mit dem Versicherungsschutz? Was brauche ich vor Ort an Infrastruktur, um effizient arbeiten zu können? Die folgenden 4 Punkte geben Dir einen Überblick, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine Workation für alle Beteiligten ein Erfolg wird.
Die Herausforderungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es in manchen Bereichen kaum noch einen Unterschied macht, ob Mitarbeitende am Nachbartisch sitzen oder sich digital aus dem Wohnzimmer zuschalten. Solltest Du also einen Job haben, der sich durchaus im Homeoffice erledigen lässt, gibt Dir das eine gute Aussicht auf eine mögliche Workation.
Die Durchführung einer Workation setzt eine klare und transparente Kommunikation zwischen Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in voraus. Eine Workation kann ganz individuell gestaltet werden, allerdings unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten.
Eine Workation erfordert einiges an Investition – vor allem, wenn Du sie selbst organisierst und die Kosten demzufolge allein trägst. Eine Summe für Reise und Unterkunft sowie für die Ausstattung vor Ort (Laptop, Kopfhörer, Strom, Internet, etc.) bzw. für einen Platz im Co-Working Space sollte definitiv großzügig eingeplant werden. Weiterhin können Kosten für eventuelle Auslands- oder Zusatzversicherungen anfallen. Eventuell kann Dein Unternehmen sich anteilig an den Kosten beteiligen. Welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt, solltest Du vorab in einem persönlichen Gespräch klären.
Den Möglichkeiten sind wirklich keine Grenzen gesetzt – vorausgesetzt, eine technische Infrastruktur ist gegeben. Was Du unbedingt brauchst:
Wenn wir mit dem Wohnmobil unterwegs waren, haben wir unsere Worksessions immer auf Campingplätzen verbracht und waren über den Landstromanschluss stets gut versorgt.
Mindestens genauso wichtig wie die Stromversorgung ist eine stabile Internetverbindung. Für den Aufenthalt innerhalb der EU bieten die meisten Mobilfunkanbieter ein inkludiertes Datenpaket an. Um unabhängig von Wlan Verbindungen zu sein, kannst Du das Datenvolumen Deines Handyvertrages ggf. aufstocken. Unserer Erfahrung nach ist der Internetempfang in anderen Ländern meist großflächiger als innerhalb von Deutschland. Dennoch ist ein Speedtest vorab essentiell, um die Up- und Downloadgeschwindigkeit Deiner Verbindung zu testen. Daraus kannst Du schlussfolgern, ob Du ggf. deinen Standort noch einmal wechseln musst oder möglicherweise den Videocall ohne Bildübertragung bei deinem Team ankündigst.
Solltest Du außerhalb der EU reisen, wirst Du höchstwahrscheinlich eine zusätzliche SIM-Karte benötigen. Am günstigsten kannst Du im Urlaub surfen und telefonieren, wenn Du vor Ort eine lokale Prepaid-Karte kaufst. Alternativ kannst Du Dir vor dem Urlaub eine Auslands-Sim für das Reiseland zuschicken lassen. Sogenannte World-Sims, die in mehreren Ländern gleichzeitig gültig sind, sind hingegen meist wesentlich teurer.
Wir haben uns für das jeweilige Land, in dem wir unterwegs waren, meist in einem 7Eleven-Shop eine Prepaid Karte besorgt und konnten darüber unbesorgt surfen. Die Wlan Verbindungen in Hostels und Hotels reichen erfahrungsgemäß nur selten aus, da zu viele Personen es gleichzeitig nutzen.
Wenn Du Dir in Deiner eigenen Unterkunft oder in Deinem Hotelzimmer eine Arbeitsecke einrichtest, kann Dir das Deinen nötigen Rückzugsraum bieten. Solltest Du mit Deiner Familie reisen, dann achte darauf, dass Du eine Tür schließen kannst, bzw. Deine Familie während Deines Arbeits-Slots die Unterkunft verlässt. Solltet ihr auf engstem Raum zusammen sein, ist das ggf. etwas umständlicher.
Unsere letzte Workation verbrachten wir mit Wohnmobil in Norwegen. Das Wetter war leider nicht immer auf unserer Seite, sodass wir teilweise zu viert im Camper hockten. Die Kinder beschäftigen sich ruhig mit Hör- oder Videospielen, während wir parallel an unseren Laptops arbeiteten. Gute Noise-Cancelling Kopfhörer für die ganze Familie sind hier wirklich Gold wert.
Das gilt im Übrigen immer, wenn Du nicht beeinflussen kannst, dass der Raum um Dich herum die nötige Ruhe bietet. Mit den Noise Cancelling Kopfhörern kannst Du Dir Deinen eigenen “Ruheraum” verschaffen, um fokussiert arbeiten zu können.
Während unserer längeren Workation außerhalb der EU arbeitete mein Mann eher in den Abendstunden. Während ich die Kinder zu Bett brachte, verließ mein Mann das Hostelzimmer und arbeitete in der Lobby. Die Internetverbindung war dort meist am stabilsten und dank seiner Kopfhörer konnte er seinen Fokus beibehalten. Meine Blog-Artikel schrieb ich meistens am Pool, während die Kids im Wasser tobten. Und auch auf Campingplätzen gibt es meistens einen Gemeinschaftsraum, welcher sich gut zum Arbeiten eignet.
Sofern eine Remote-Arbeitszeit im Arbeitsvertrag vereinbart ist, benötigen Arbeitnehmende für eine Workation innerhalb Deutschlands keine zusätzlichen Genehmigungen. Hier gilt lediglich die transparente Kommunikation mit dem:der Arbeitgeber:in über den aktuellen Aufenthaltsort.
Innerhalb der EU (inkl. Schweiz, Liechtenstein, Island, Norwegen) gilt das Freizügigkeitsabkommen. Sofern eine Workation keine vier Wochen überschreitet, gibt es in der Regel auch keine zusätzlichen Arbeits- oder Aufenthaltsgenehmigungen einzuholen.